Leben mit Zoeliakie! (Glutenunverträglichkeit)

Was ist Zoeliakie? Wie bereits früher erwähnt, wenn man plötzlich mit einer Esswarenallergie konfrontiert wird, ist es nicht ganz so einfach. Gerade bei Glutenallergien heisst das, dass man gar keine Backwaren, Brote, Teigwaren, Snacks etc mehr essen kann. Das heisst auch, dass man nicht schnell über die Gasse eine Mahlzeit kaufen oder im Restaurant das Tagesmenü bestellen kann, denn oft sind in Saucen und Marinaden Spuren von Gluten enthalten. Man merkt es dann einen Tag später, wenn man grausame Magenkrämpfe hat! Manche reagieren aber auch mit Hautausschlägen, einige Erbrechen, oder ganz schlimm, es gibt auch starke Reaktionen mit Schwellungen und Atemlosigkeit!

Glutenfreie Produkte sind teurer als Normal Produkte, man wird also nochmals bestraft, dass man gesundheitliche Probleme hat. Und vor allem, sie sind nicht überall erhältlich. In der Schweiz gibt es zumindest in den Grossstädten schon einige Produkte im Supermarkt, das ist schon mal eine Erleichterung.

Glutenfreie Produkte enthalten mehr Fett, den wo keine Gluten sind, muss ein Bindeelement dazu. Das einfachste ist Fett. Also Diät Good-Bye! Ihr seht, es ist nicht einfach!

Damit meine Familienmitglieder aber bei mir am Tisch ganz normal mitessen können, halte ich ganz genaue Grundregeln ein!

Grundregeln!

  • Es darf nichts Glutenfreies auf der selben Backmatte wie mit Weizenmehl verarbeitet werden!
  • Produkte, die man verwenden will, müssen genau nach Gluten untersucht werden. Oft steht im Label “kann Gluten enthalten”. Solche Produkte kaufe ich nicht mehr!
  • Viele Fertigprodukte haben Weizenmehl als Bindemittel, da es die billigste Lösung ist.
  • Soja Sauce enthält Gluten, doch man kann auch glutenfreies Soja kaufen. So ist es auch mit Bouillon/Brühe, fertig Saucen etc. Bitte lest die Labels!
  • Zum Verdicken von Saucen benützt man Kartoffel- oder Maisstärke. Nie Weizenmehl!
  • Marinaden macht man am Besten selber, verzichtet aber auf Bier oder Whiskey, da diese Gluten enthalten.
  • Arbeitsflächen müssen absolut sauber sein, vor allem, wenn man vorher mit Weizenmehl  gearbeitet hat. Am Besten man hat eine ganz spezifische Arbeitsecke nur für Glutenfreies Backen.
  • Backbleche und Formen müssen absolut sauber gehalten werden!
  • Lieber Glutenfrei für die ganze Familie kochen, als durch einen Fehler beim Kochen die Esswaren zu kontaminieren.

Was ist Zoeliakie eigentlich?

Die Zoeliakie ist eine Darmerkrankung, die den Darm entzündet. Durch eine Immunreaktion auf das Klebeiweiss Gluten, können starke Durchfälle und Bauchkrämpfe entstehen. Die einzige Therapie bis jetzt ist, das Leben lang keine Glutenhaltigen Lebensmittel mehr zu sich zu nehmen. Zöliakie-Patienten, bei denen die Krankheit lange Zeit besteht, haben ein erhöhtes Risiko für bestimmte Krebserkrankungen im Magen-Darm-Trakt. Außerdem können durch die Entzündung im Darm gravierende Mangelzustände an Vitaminen, Spurenelementen und anderen Nährstoffen entstehen. Der richtige Ansprechpartner bei Verdacht auf eine Glutenunverträglichkeit ist ein Facharzt für Innere Medizin, der auf Erkrankungen des Verdauungstraktes spezialisiert ist.

  • Hier poste ich eine Liste von Gluten und Weizenlosen Mehlen:
  • Amaranth Mehl
  • Amaranth Mehl ist aus den Samen der Amaranth Pflanze gemacht. Diese Pflanze ist eine Blättrige Pflanze mit rötlichen Blüten. Das Mehl ist sehr hoch an Proteinen. Es eignet sich für Brotmischungen.
  • Pfeilwurz (Stärkemehl)
  • Das Mehl ist aus der Wurzel gewonnen. Es eignet sich vor allem zum Eindicken von Saucen.
  • Reismehl
  • Braunes Reismehl ist schwerer als das weisse Reismehl. Beides wird vor allem in der Asiatischen Küche oft benützt. Nudeln und Frühlingsrollenblätter werden meist aus Reismehl gemacht. Es schmeckt ganz leicht nussig. (Weisses Reismehl hat kaum Nährwerte)
  • Buchweizen
  • Buchweizen ist keine Weizenart! Sie sind eher mit der Rhabarber verwandt. Die Samen der Pflanze werden gemahlen. Es wird nie alleine gebraucht, sondern muss gemischt werden, da es zu stark schmeckt und auch etwas bitter sein kann.
  • Garbanzo/Kichererbsen Mehl
  • Die Kichererbsen werden getrocknet und gemahlen. Das Mehl wird oft in der Indischen Küche verwendet.
  • Maismehl
  • Fein gemahlen kann es für Gebäck verwendet werden. Auch dieses Mehl sollte man mit anderen Mehlen mischen, da es sehr schwer ist. In Italien wird es auch für Polenta verwendet. Maisstärke wird aus den Hülsen der Maispflanze gewonnen.
  • Hirse
  • Hirse stammt aus der Familie der Süssgräser. Es wird oft als Cereals benützt, oder als Einlage in Suppen. Es kann mit anderen Mehlen gemischt werden.
  • Kartoffelmehl (Stärkemehl)
  • Es ist ein stark wasserbindendes Stärkemehl, das aus mehligen Kartoffeln hergestellt wird. Es wird zum Backen und zum Binden von Saucen und Suppen verwendet.
  • Quinoa
  • Quinoa auch Inka Reis genannt, kommt aus Südamerika. Die Blätter können als Gemüse und die Körner als Mehl gegessen werden. Es schmeckt sehr „gemüsig“.
  • Sorghum
  • Auch ein Familienmitglied der Süssgräser. Es ist das Brotgetreide in Afrika. Es wird eher für Müsli und Breis verwendet.
  • Sojamehl
  • Dieses Mehl ist hoch an Proteinen und schmeckt leicht nussig, kann aber auch bitter schmecken. Es kann leider nicht lange aufbewahrt werden, denn es schmeckt schnell ranzig.
  • Tapiocamehl (Stärkemehl)
  • Das Mehl wird aus der Wurzel der Cassavapflanze gewonnen. Es bindet Saucen (Maniok Stärke). Es wird in Süssspeisen verwendet und vor allem für Pfannkuchen benützt.

Glutenfreie Rezepte können hier gefunden werden!

Die meisten meiner Fleisch und Gemüse Rezepte sind auch glutenfrei! Bitte beachtet, dass Ihr keine fertigen Gewürzmischungen zum Würzen des Fleisches nehmt!